Stefan Ramírez Pérez

Jahr: 2016

Länge: 16:40 Min.

Format: 16:9

Spezifikationen: Farbe, Ton, Einkanalvideo

Courtesy: Der Künstler

 

Stefan Ramírez Pérez porträtiert in seiner Arbeit aufstrebende und ehemalige Schauspielerinnen in Los Angeles. Anfangs berichten die vier Frauen scheinbar ganz offen und ehrlich von ihren alltäglichen Sorgen, Problemen und Zukunftsängsten. So erzählen sie von lästigen Vorsprechen und Selbstzweifeln bis hin zu körperlichen Aussetzern auf der Bühne. Während eine von ihnen – dem Druck, sowohl von außen als auch von innen, nicht mehr gewachsen – ihren großen Traum aufgegeben hat, berichtet eine andere von ihrem Weg zu Selbstkritik und Selbstbewusstsein. Diese Einzelinterviews wechseln sich mit Szenen ab, in denen sie persönliche Ausnahmezustände darstellen und unter ihrer psychischen Last verzweifelnd auf einem roten Teppich physisch zusammenbrechen. Im zweiten Teil des Films werden die Schauspielerinnen bei ihrer Arbeit gezeigt. Einzeln lernen sie zunächst Monologe auswendig, proben mit blonder Perücke auf einer Theaterbühne und stellen schließlich die zu Beginn von einer ihrer ehemaligen Kolleginnen geschilderte Szene des Blackouts auf einem roten Teppich liegend nach. Diese berührenden Einzelschicksale vermischen sich zu einem großen Ganzen und werden schlussendlich zu einem dramatischen Sinnbild der ›Desillusionierung‹.

Mit Neuinszenierung und Elementen des dokumentarischen Films arbeitend, gelingt es dem jungen Künstler aus Köln, die andere, ungeschminkte Seite der Traumfabrik Hollywood abseits des American Dream aufzuzeigen. Ramírez Pérez wirft zum einen die Frage nach Authentizität auf, zum anderen beschreibt er einfühlsam den Balanceakt zwischen Erfolg und Scheitern. Er zeigt junge Schauspielerinnen, die sich auf der Suche nach Erfolg mit der harten Realität konfrontiert sehen und dabei mit Identitätsproblemen zu kämpfen haben. (Justus Lambrecht)

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