Festivalprogramm

Eröffnung und Preisverleihung

20.00 Uhr Auditorium Kunstmuseum Bonn

Eröffnung der VIDEONALE.16

Im Rahmen der Eröffnung wird der Videonale Preis der fluentum Collection vergeben.

Performance: Lisa Domin, IT’S SO SAD THE GIRAFFE IS DEAD

11.30-12.30 Uhr Auditorium Kunstmuseum Bonn

Vortrag: Von der Kunst Bewegtbildarbeiten zu dokumentieren EN

Stephanie Sarah Lauke (Medien- und Kunstwissenschaftlerin, Berlin)

Die Bewegtbildkünste geraten in ihrer Dokumentation gegenwärtig an eine Grenze: Während sie in ihren Präsentationsdisplays unterschiedliche Situationen und Räume des Ausstellungserlebens entfalten, wird dieses Erleben in der herkömmlichen Kunstdokumentation ausgespart. Mit dem ›Reframing‹ stelle ich ein Verfahren vor, das Ausstellungserleben in die Dokumentation einzubeziehen und ein besseres Verständnis der künstlerischen Arbeiten zu ermöglichen.

 

12.30-14.00 Uhr Auditorium Kunstmuseum Bonn

Panel: Performance as action – Hervorbringung von Geschlecht in Performances EN

Impulsvortrag von Antke Engel, Institut für Queer Theory Berlin
Gespräch mit:
Antke Engel (Leitung Institut für Queer Theory Berlin)
Vika Kirchenbauer (Künstlerin, Berlin [V.16])
Domitilla Olivieri (Assistenzprofessorin für Medien- und Kulturwissenschaft, Utrecht)
Stefan Ramírez Pérez (Künstler, Köln [V.16])
Moderation: Mary Shnayien (Doktorandin, Bochum)

Judith Butler zufolge entsteht Geschlechtsidentität als Ergebnis einer rituellen Wiederholungspraxis. Das Panel befragt die Möglichkeiten von (Video-)Performances in dieser Realitätserschaffungsmaschinerie und untersucht anhand historischer und aktueller Positionen verschiedene Modi des Blicks sowie die Neubeschreibung von Körpern und das Ausbrechen aus Erwartungshaltungen.

 

14.00-15.00 Uhr

Pause

 

14.30-15.30 Uhr Ausstellung VIDEONALE.16

Künstlerführungen: Artist Slots DE / EN

Künstler*Innen der V.16 stellen in einem offenen Gespräch ihr Werk vor.
Treffpunkt: Foyer / Infotheke Videonale

 

15.30-16.00 Uhr Auditorium Kunstmuseum Bonn

Vortrag: Performance, digitale Technologie und zeitgenössische Kunst EN

Claire Bishop (Professorin für zeitgenössische Kunst, New York City): Skype-Vortrag

Claire Bishops aktuelles Projekt ›OS XXI‹ untersucht den Einfluss digitaler Technologien auf zeitgenössische Kunst und Performance nach 1989. Sie erforscht die Veränderungen in unseren Zeiterfahrungen, der Historizität und unserer Aufmerksamkeiten in Bezug zu aktuellen Performances, künstlerischer Forschung und der Frage nach einem utopischen Modernismus. Weiterhin untersucht sie in ihrem Projekt ›Black Box, White Cube – Fifty Shades of Grey?‹ den momentanen Trend, Performance und Tanz im Ausstellungskontext zu präsentieren.


16.00-17.30 Uhr Auditorium Kunstmuseum Bonn

Panel : The artist is (not) present – Live-Performances und deren Repräsentation in der Medienkunst EN

Impulsvortrag von André Eiermann: Postspektakuläre Performance
Gespräch mit:
Doplgenger (Künstlerduo, Belgrad [V.16])
André Eiermann (Dramaturg, Theaterwissenschaftler, Köln)
Wermke/Leinkauf (Künstlerduo, Berlin)
Moderation: Katrin Mundt (freie Kuratorin, Autorin, Bochum [Jury V.16])

Das Panel fragt nach den theoretischen und ästhetischen Rahmenbedingungen von Performances – live aufgeführt sowie im Video konserviert. Ausgangspunkt ist die These, dass Aufführungen nicht auf die gemeinsame körperliche Anwesenheit von Performenden und Zuschauenden angewiesen sind, sondern eine vermittelnde dritte Instanz involvieren.

Das Panel ist eine Kooperation mit dem medienwerk.nrw.


20.00-22.00 Uhr Gesellschaft für Kunst und Gestaltung
Hochstadenring 22-24, Bonn

Eröffnung des VIDEONALE. Parcours

Und gleichzeitig an allen weiteren Parcours-Stationen:
Dialograum der Kreuzung an St. Helena, Künstlerforum Bonn, Schaumburg, S.Y.L.A.NTENHEIM Kunstversorgungsquartier Bonn

Alle Parcours-Stationen sind von 20.00-22.00 Uhr geöffnet.


20.30 Uhr

Performance-Tour durch den VIDEONALE.Parcours: PARCOURS DE / EN

Stefanie Klingemann (Künstlerin, Köln)
Treffpunkt: Vorplatz Künstlerforum Bonn, Hochstadenring 22-24

Eigens für die Eröffnung des VIDEONALE.Parcours konzipiert, findet die Performance Parcours von Stefanie Klingemann statt. »I love video, I love new media, big screens and impressive sounds. It’s more than just watching. It touches you deeply, directly to the heart. It’s so extraordinary, it’s the real feeling of being alive«, erfahren wir von ihr in der Rolle der Museumsaufsicht. Zu Fuß führt sie zu den verschiedenen Stationen und erkundet dabei die Wegstrecke sowie die künstlerischen Arbeiten performativ.


21.30 Uhr Fabrik45

Performance: Verena Buttmann, IT‘S NOT TOUCHING YOU IT TOUCHES ME TOO MUCH
(VIDEONALE.Parcours)

Sind die aufgeladenen Worte Selbstausdruck der Performerin oder hören wir die Adaption eines Songtextes? In Performance und Video werden das Verhältnis von Sprache, Intimität und Darstellung von Persönlichkeit sowie Aneignung als Methode untersucht.

Performance: COOL FOR YOU

COOL FOR YOU ist das Musik-/Performance-Projekt der Künstlerin Vika Kirchenbauer. Sie verhandelt hier die Gleichzeitigkeit des Konsumierens und Ausschließens des Anderen, indem sie Harmonien – unter Betrachtung deren Funktion als Kolonisatoren – in ihre Einzelteile zerlegt. Parallel zu dieser De-Komposition verhandelt sie den Körper als Wärmesignatur und benutzt Samplings
von Infrarot-Träumen.

 

Im Anschluss

VIDEONALE.16 Party

Musik von Infuso Giallo & uomo di carne (Kame House)

11.30-12.30 Uhr Auditorium Kunstmuseum

Gespräch: Entlang der Verwertungskette bewegter Bilder – Vertrieb, Markt, Sammlung, Konservierung EN

Renate Buschmann (Direktorin imai, Düsseldorf)
Markus Hannebauer (fluentum Collection Berlin)
Natalia Hug (Natalia Hug Gallery Köln)
Moderation: Olaf Stüber (Berlin)

Vertreter*innen ihres Fachs sprechen über die einzelnen Schritte, die ein Werk aus dem Bereich Bewegtbild – rechtlich, ökonomisch, konservatorisch – gehen muss, um in den Markt zu gelangen, Besitzer*innen zu wechseln, irgendwann vielleicht in einer Sammlung aufgehoben zu sein und dort den rasanten technologischen Wandel als Werk zu überdauern.

 

12.30-14.00 Uhr Auditorium Kunstmuseum

Panel: Performativität der digitalen Medien – über Aktion und Partizipation im Überall EN

Dries Depoorter (Medienkünstler, Gent)
Stefan Panhans (Künstler, Berlin [V.16])
Julia Scher (Künstlerin, Professorin für Multimedia/Performance, Köln [V.16])
Moderation: Felix Hüttemann (Doktorand, Bochum)

Im permanenten Kampf um Aufmerksamkeit im Fluss des digitalen ›image overload‹ gibt es meist keine Gewinner oder Verlierer.
Trotz ständig optimierter Methoden der Selbstpräsentation bleibt unscharf wer hier für wen performt, wer von wem gesehen wird.
Das Panel denkt über andere (subversive) Strategien nach, auf die allgegenwärtige Abrufbarkeit des Einmaligen zu reagieren.

Das Panel ist eine Kooperation mit dem medienwerk.nrw.

 

14.00-15.00 Uhr

Pause

 

15.00-16.00 Uhr Ausstellung VIDEONALE.16

Juryführungen: Jury Slots DE / EN

Die Jury der VIDEONALE.16 stellt Werke in einem offenen Gespräch vor.
Treffpunkt: Foyer / Infotheke Videonale

 

16.00-17.00 Uhr Auditorium Kunstmuseum Bonn

Panel: High Performing Times – Performances als, über und mit Arbeit DE

Ale Bachlechner (Künstlerin Köln [V.16])
Moira Zoitl (Künstlerin, Berlin [V.16])
Wilma Renfordt (Dramaturgin Steirischer Herbst, Graz)
Jörn Etzold (Vertretungsprofessor für Theaterwissenschaft, Bochum)
Moderation: Franz-Xaver Schumacher (Performancekünstler, Schriftsteller, Köln)

Ist an einem post-fordistischen Ort wie dem unseren jede Arbeitshandlung eine Performance? Wenn der Arbeitsmarkt auf (Selbst-)Repräsentation basiert und sich performativer Strategien bedient, die man in Workshops erlernen kann, wo findet sich das kritische Potential der Kunst? Die frühe Performancekunst hat sich in Abgrenzung zur Durchökonomisierung der Kunst entwickelt.
Wie verhält sich die künstlerische Praxis heute zu diesen in alle Sphären hineinwuchernden Konzepte des Ökonomischen und soll sie sich überhaupt dazu verhalten?

 

17.00-18.30 Uhr Auditorium Kunstmuseum Bonn

Screening und Diskussion: Concrete Park DE / EN

Andrea Niederbuchner (Kuratorin, Berlin)
Miriam Gossing & Lina Sieckmann (Künstlerinnen, Köln [V.16])
Martin Sondercamp (Choreograph, Berlin/Köln)
Tobias Yves Zintel (Künstler, Berlin/Köln [Jury V.16 ])

Das Panel kreist um die Frage nach der ›Dokumentation als künstlerischer Praxis‹. Wann ist die Dokumentation einer Performance ein bloßes Dokument und unter welchen Bedingungen entsteht ein autonomes Kunstwerk? Concrete Park ist ein Kollaborationsprojekt zwischen bildenden Künstler*innen, Performer*innen und Filmemacher*innen der Kunsthochschule für Medien Köln und dem Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT) Berlin. Concrete Park ist das filmische und physische Resultat dieser Zusammenarbeit.

 

20.00-22.00 Uhr Fabrik45

PERFORMANCE NIGHT

Performance: Lisa Domin, IT’S SO SAD THE GIRAFFE IS DEAD

Der mysteriöse Selbstmord einer Giraffe im Giza Zoo in Kairo während der Revolution in Ägypten. Ein weltweites Medienecho folgt auf den Todesfall. Die makabre Kohärenz des Verhaltens der Tiere zur Situation der Menschen wird in It’s so sad the giraffe is dead in Szene gesetzt.

Performance: striKING 5.0

Kein Vorhang wird geöffnet. Wir befinden uns mitten in einer umgestülpten Oper, einem TV Duell, skulptural-bewegtem Tanz, Found Footage Collagen, Familien Dramen, sich selbst zersetzender Prosa und Performance. Ob die Zeit reif für ein Manifest ist?
Das internationale Performance Lab striKING setzt sich mit dem fucking G-Wort auseinander und zeigt dieses in performativen Miniaturen.

Mit Julia Scher, Dieuwke Boersma, Vanja Smiljanic, Sina Seifee, Reut Shemesh, Konrad Bohley, Evamaria Schaller, Ale Bachlechner, Olivia Platzer, Janina Warnk, Stephan Ganoff

Im Anschluss Musik & Drinks in der Fabrik45

12.00 Uhr Forum Bundeskunsthalle

Retrospektive: Adrian Paci

Videoscreening und Gespräch
Moderation: Katrin Mundt (freie Kuratorin, Autorin, Bochum)

»Die Tatsache, sich an einem Scheideweg zu befinden, an der Grenze zweier getrennter Identitäten, liegt allen meinen filmischen Arbeiten zu Grunde«. (Adrian Paci) Pacis Werk knüpft an eigene biografische und alltägliche Erfahrungen von Flucht und Migration an und beleuchtet die Schicksale derjenigen, die sich zwischen den Welten befinden. Nicht das einzelne Schicksal steht dabei im Vordergrund, sondern universale Fragen nach Wahrheit und Fiktion, dem Persönlichen und dem Kollektiven, Traumata und dem Erzählen von Geschichten. Pacis Werk findet internationale Anerkennung und wurde u.a. in Einzelausstellungen im Moderna Museet Stockholm, Tel Aviv Contemporary Art Centre, Bloomberg Space in London und Kunsthaus Zürich gezeigt, ebenso wie auf

der Venedig Biennale (2005), der Manifesta 3, Ljubljana (2000) und in der Tate Modern, London (2008).

Der Künstler ist anwesend.

Programm:

Albanian Stories, 1997, 7:03 Min
Believe Me, I am an Artist, 2000, 6:55 Min
Piktori, 2002, 3:24 Min
Centro di permanenza temporanea, 2007, 4:32 Min
Per Speculum, 2006, 6:11 Min
The Guardians, 2015, 6:22 Min
Electric Blue, 2010, 15:00 Min
The Column, 2013, 25:50 Min

Eine Veranstaltung der Bundeskunsthalle in Kooperation mit der VIDEONALE.16

Finissage VIDEONALE.Parcours

15.00 Uhr (Dauer etwa 90 Min.)

Stadtspaziergang zum VIDEONALE.Parcours

Dialogische Führung mit Lisa Bosbach und Sonja Wunderlich (Kuratorinnen VIDEONALE.Parcours)
Treffpunkt: Vorplatz Künstlerforum Bonn, Hochstadenring 22-24

 

16.30-17.15 Fabrik45

Performance: Nele Möller, The Sky Is the Limit (VIDEONALE.Parcours)

Ab wann bin ich eine Wissenschaftlerin? Welches Geschlecht hat ein Homunkulus? Sind unergründliche Naturphänomene für uns nach wie vor göttlich? Und äußert sich Unwissen in staunen? Diese und mehr Fragen maßt sich die Künstlerin an zu erklären.

Im Anschluss Kaffee, Kuchen & Klönen in der Fabrik45

Finissage VIDEONALE.16

19.00 Uhr Kino im LVR Landesmuseum,
Colmantstraße 14-16, Bonn

Ein Videoabend: Preisträger*innen der Videonale Bonn

Die Videonale Bonn präsentiert einen Abend mit Werken der Preisträger*innen aus der mehr als 30-jährigen Geschichte des Festivals.

Finissage VIDEONALE.16

12.00 Uhr Kunstmuseum Bonn

Dialogführung: Performance und Performativität–Wie funktioniert Partizipation am künstlerischen Werk heute?

Kuratorinnen Sally Müller (Kunstmuseum Bonn) und Tasja Langenbach (Videonale) im Gespräch
Treffpunkt: Kasse des Kunstmuseum

 

14.00-15.00 Uhr Auditorium Kunstmuseum Bonn

Screening: Performing the City

Kuratiert von Christine Nippe (Kuratorin, Berlin)

Mit Werken von u.a. Lotty Rosenfeld, Isaac Torres, Alex Villar

Das aktuelle Zeitalter der ›globalen Städte‹ ist geprägt von neuen Geografien und sozialen Beziehungen, die durch Technologie und Wirtschaft multipliziert werden.
Doch wie reagieren Künstler*innen auf diese Bedingungen?
Performing the City zeigt mit dem Fokus auf künstlerische Interventionen in globalen Metropolen wie Belo Horizonte, New York, Santiago de Chile und Seoul wie der Alltag durch künstlerische Performances für einen Moment unterbrochen
und neue Taktiken der Raumproduktion erprobt werden.

Top