Jasmin Bigler & Nicole Weibel

Jahr: 2016

Länge: 06:28 Min.

Format: 16:9

Spezifikationen: Farbe, Ton, Zweikanalvideo

Courtesy: Die Künstlerinnen

 

Die beiden Künstlerinnen Jasmin Bigler und Nicole Weibel funktionieren in ihrer installativen Videoarbeit Im Nebensinn von Dagmar und Doris alltägliche Gegenstände zu Dingen mit Handlungsmacht um. Als Protagonistinnen tauchen sie immer wieder auf und handeln innerhalb der jeweiligen Umgebung. Wenn sie gemeinsam gezeigt werden, dann sind sie einheitlich in Erdtöne gekleidet. Gegenstände, die in anderer Form auftauchen, als man erwartet, oder Handlungen der beiden Künstlerinnen, die man so nicht kommen sieht, schaffen Irritation bei den Betrachter*innen. Auf zwei Leinwänden werden die insgesamt 19 Bildsequenzen so präsentiert, dass sie sich versetzt zueinander gegenseitig ablösen. Die einzelnen Einstellungen bilden zwar keine zusammenhängende Narration, sind allerdings keineswegs unabhängig voneinander. So tauchen einige Motive wiederholt in diversen Variationen auf. Beispielsweise werden rosafarbene Schwämme zu einem Badeanzug aneinandergefügt, zugeschnitten zu langen Streifen erscheinen sie als künstliche Fingernägel oder sie werden zu einer Blüte gefaltet, die sich langsam öffnet, während sie sich mit Wasser vollsaugt. Wasser spielt in mehreren Sequenzen eine Rolle. Ansichten eines Sees, Waschbeckens oder Brunnens werden von Wasserrauschen angekündigt. Die Übergänge zwischen den einzelnen Bildsequenzen werden dabei sowohl akustisch als auch visuell begleitet. Entweder ändert sich das Hintergrundgeräusch und Wasserplätschern, Motorengeräusche oder Vogelgezwitscher führen zu einem neuen Bild oder das neue Bild leitet seinerseits ein neues Geräusch ein.

Die beiden Künstlerinnen verhelfen uns zu einer neuen Sicht auf eigentlich dröge Objekte in langweiligen, unauffälligen Umgebungen, indem sie diese auf spielerische, humor- und fantasievolle Art und Weise in Szene setzen. (Leonie Bauer)

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