Alwin Lay

Blauer Würfel

Jahr: 2015

Länge: 10:00 Min.

Format: 16:9

Spezifikationen: Farbe, kein Ton, Einkanalvideo

Courtesy: Der Künstler und Natalia Hug Köln

 

Strohhalm Rot-Weiß

Jahr: 2014

Länge: 17:00 Min.

Format: 16:9

Spezifikationen: Farbe, kein Ton, Einkanalvideo

Courtesy: Der Künstler und Natalia Hug Köln

 

Eine ›Ent-Täuschung‹; das sind Alwin Lays Inszenierungen in den meisten Fällen. Eine Täuschung der logisch physikalischen Gesetze lässt sich in fast allen seinen Werken finden. Gute Beispiele hierfür liefern Blauer Würfel (Blue Cube) und Strohhalm Rot-Weiß (Straw Red-White), bei denen die dargestellten einfachen Abläufe zwar physikalischen Gesetzen widersprechen, aber bei den Betrachtenden dann als stimmig erlebt werden. In der Arbeit Blauer Würfel (Blue Cube) schauen die Betrachter*innen dabei zu, wie aus der Spitze einer umgedrehten Plastikflasche blaues Spülmittel herausläuft und sich auf einen weißen Sockel ausbreitet. Hierbei fließt das Spülmittel aber nicht über die Kante hinweg nach unten, sondern sammelt sich in einer quadratischen Form an, um bald darauf stetig anzusteigen. Die bläulich strahlende Flüssigkeit, welche im finalen Resultat die Form eines Würfels angenommen hat, vermittelt eine harmonische und wahre Stimmigkeit. Bei Strohhalm Rot-Weiß (Straw Red-White) scheint ebenso das physikalische Gesetz der Schwerkraft außer Kraft zu sein, wenn aus einem Strohhalm, welcher in einem leeren Glas steht, aus dem oberen Ende eine Flüssigkeit herausströmt, die um das Glas herum eine sich stetig vergrößernde Lache bildet. Lay spielt mit der Erwartungshaltung der Betrachter*innen, indem er Szenarien nach seinen eigenen Regeln und Wirklichkeiten schafft, so dass die Darstellungen zum Ende hin eine eigene Sicht auf die Dinge ermöglichen. Hierbei arbeitet Lay mit alltäglichen Objekten, die überraschende Phänomene betonen, mit welchen wir in unseren Vorstellungen ›ent-täuscht‹ und wirklich herausgefordert werden. Die von einer festen Kamera gefilmten Einstellungen geben den Betrachtenden hierbei ausreichend Zeit zu beobachten, zu erkennen und in ihren Erwartungen ›ent-täuscht‹ zu werden. (Anne Greb)

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